Mechaniker/innen für Karosserieinstandhaltungstechnik reparieren hauptsächlich Fahrzeugkarosserien, Karosserieteile und Aufbauten. Sie montieren Aufbauten und Zusatzeinrichtungen und setzen oder halten Fahrzeuge instand.

Experten für Werkstoffmix
Sie sind die Instandhaltungsexperten im Handwerk für alles, was aus Blech ist und Räder hat. Längst sind moderne Fahrzeugkarosserien und -aufbauten aber nicht mehr nur aus Metall. Im Gegenteil, sie werden aus einem Mix vielfältiger Werkstoffe gefertigt. Immer mehr Kunststoffe sowie Metallwerkstoffe in neuen Kombinationen und Verarbeitungstechniken prägen die Materiallandschaft im Fahrzeugbau. Dazu zählen beispielsweise auch Hightech-Materialien wie Kohlefasern und hitzereflektierendes Plexiglas. Durch den Umgang mit neuen Werkstoffen werden auch neue Verbindungs- und Fügetechniken erforderlich.

Mechaniker/innen für Karosserieinstandhaltungstechnik verfügen über alle erforderlichen Fertigkeiten und Kenntnisse, um die geschilderte Materialvielfalt fachgerecht bearbeiten zu können. Beispiele für die Anwendung neuartiger Verbindungs- und Fügetechniken sind die sogenannten Clinchtechniken und das MIG-Löten. Bei der Clinchtechnik kommt die Materialverbindung allein durch kraftvolles Verpressen der zu verbindenden Blechteile zustande.

Das MIG-Löten ist ein Fügeverfahren, das im Vergleich zum bisher üblichen Schutzgasschweißen eine Reihe von Vorteilen mit sich bringt. Es schont das Material, wie beispielsweise verzinkte Karosseriebleche, durch niedrigere Temperaturen. Darüber hinaus wird ein wesentlich besserer Korrosionsschutz an den Fügestellen erzielt. Sichtbare Karosseriestellen werden nach einem Reparatureingriff von Mechanikern bzw. Mechanikerinnen für Karosserieinstandhaltungstechnik zusätzlich mit einer fachmännisch aufgebrachten Lackschicht versehen. Darüber hinaus werden andere, schon fast traditionelle Bearbeitungstechniken wie Ausbeulen, Heraustrennen beschädigter Karosserieteile mit Trennschleifer oder Schweißbrenner, Spachteln, Schleifen, Polieren, Richten, Biegen, Börteln, Schrauben, Nieten oder Kleben nach wie vor angewendet. Dennoch entwickelt sich die Technik ständig weiter. Was früher manuell gemessen oder bearbeitet wurde, wird längst mithilfe computergestützter Technologie bewerkstelligt. Beispiele sind computergestützte Mess- und Rückformtechniken oder elektronische Diagnoseverfahren.

Von Aufbauten bis Zusatzeinrichtungen
Moderne Instandhaltung ist aber nicht nur gleichbedeutend mit dem Instandsetzen von Fahrzeugen, z.B. nach Unfallschäden. Instandhaltung bedeutet in erster Linie Service für Kunden rund um deren Fahrzeug. Zum Aufgabenbereich der Mechaniker/innen für Karosserieinstandhaltungstechnik gehört es beispielsweise auch, Fahrzeuge mit Zubehör und Zusatzeinrichtungen umzurüsten. Ob es sich nun um ein Spoilersystem für den Sportwagen, den Anbau eines Lasten- oder Fahrradträgers für den Familien-Van oder Umbauten am Lkw-Aufbau handelt – die Karosserieinstandhaltungsfachleute des Handwerks führen diese Arbeiten fachgerecht und sicher aus. Mechaniker/innen für Karosserieinstandhaltungstechnik planen und organisieren alle erforderlichen Arbeitsabläufe selbstständig.

Serviceleistungen von A bis Z
Service bedeutet Kundenorientierung. Diese beginnt im Handwerksbetrieb bereits, wenn Kundenanforderungen oder Schilderungen von Funktionsstörungen entgegengenommen werden. Auftragseinzelheiten werden zwischen den Fachleuten und den Kunden besprochen. Da von der Ausführungsgenauigkeit und Zuverlässigkeit ihrer Arbeiten neben der Kundenzufriedenheit die Sicherheit im Straßenverkehr abhängt, werden alle Arbeiten sorgfältig kontrolliert und dokumentiert. Nach Abschluss der Montage-, Wartungs- oder Reparaturarbeiten und erfolgreicher Schlusskontrolle kann das Fahrzeug wieder an den Kunden übergeben werden.

Die Ausbildung dauert 3,5 Jahre und endet mit der Gesellenprüfung vor der Handwerkskammer.

Ausführlichere Informationen zum Beruf gibt es beim BERUFENET.