Tischler*innen stellen Möbel, Türen und Fenster aus Holz und Holzwerkstoffen her oder führen Innenausbauten durch. Meist handelt es sich dabei um Einzelanfertigungen.

Gut gewählt: individuelle Tischlerarbeiten
Wann immer es um Maßarbeit geht – Tischler*innen wissen, wie sie die Wünsche ihrer Kunden am besten umsetzen können. Ob eine Holztreppe für ein neues Haus oder eine neue Wohnzimmertür: Fast alles, was im Haus aus Holz ist, fällt in ihr Gebiet. Damit eine Schrankwand später genau in den Raum passt, nehmen sie sorgfältig Maß, bevor sie eine Skizze erstellen. Welches Holz verwendet werden soll oder wie die Oberflächen beschaffen sein müssen, bestimmen sie vorab. Ob Massivholz, Sperrholz- oder Spanplatten – sie kennen sich mit ihren Rohstoffen aus und wissen, welches Material für welches Produkt am besten geeignet ist.

Staub und Späne: Holzverarbeitung
In der Werkstatt schneiden sie das Holz zuerst grob zu und hobeln es ab. Elektrische und häufig auch CNC-gesteuerte Maschinen nehmen ihnen dabei viel Arbeit ab. Neben handwerklichem Geschick ist also auch technisches Verständnis gefragt. Es versteht sich, dass sie mit ihren Maschinen schonend umgehen und diese regelmäßig warten, denn schließlich sollen sie lange ihren Dienst tun. Besonders die Holzspäne und der hartnäckige Holzstaub müssen regelmäßig entfernt werden.

Kräftiges Zupacken ist erforderlich, wenn Tischler*innen schwere Holzteile bei der Bearbeitung anheben müssen. Um Präzisionsarbeit wiederum geht es, wenn sie mit der Hand Schlitze, Löcher oder Vertiefungen ausstemmen. Millimetergenau müssen die Teile zusammenpassen. Sind die Einzelteile hergestellt, bohren und fräsen Tischler*innen Löcher, in die sie Scharniere einsetzen oder Holzdübel einleimen, nageln Bretter mit dem Hammer zusammen, verleimen Teile oder verzahnen Zinken und Zapfen.

Die Schauseite: Oberflächenbehandlung
Nicht alles wird aus kostspieligem Vollholz hergestellt. Damit auch Stücke aus Span- oder Sperrholzplatten schön anzusehen sind, furnieren Tischler*innen die Platten, bevor sie sie weiterverarbeiten. Sie wählen das passende Furnier nach Maserung und Farbe aus, schneiden es zu und kleben es mithilfe spezieller Pressen auf die Platten. Aber auch bei Vollholz ist es nicht damit getan, raue Holzoberflächen glatt zu schleifen. Tischler*innen versiegeln die Oberfläche und verändern beispielsweise die Farbe des Holzes, indem sie es bleichen, beizen, lasieren oder lackieren.

Fertig eingerichtet: Montage
Ob in einer bewohnten Wohnung der Einbauschrank montiert, Parkettboden verlegt oder im Rohbau Fenster, Treppen und Türen eingebaut werden – immer wieder sind neue Herausforderungen zu bewältigen. Schließlich müssen die fertigen Stücke genau am vorgesehenen Ort eingepasst werden. Routiniert bauen Tischler*innen z.B. Türzargen zusammen, passen diese in die Türöffnung ein, schäumen sie aus und hängen die Tür ein.

Aufgemöbelt
Darüber hinaus können Tischler*innen mit älteren Möbelstücken zu tun haben. Sie reparieren z. B. Schränke, die nicht mehr richtig schließen, oder bearbeiten zerkratzte Tischplatten. Sie behandeln holzwurmbefallene alte Möbel oder ersetzen ganze Teile unter Beachtung von Bauart und Baustil. Bevor sie ans Werk gehen, beraten sie ihre Kunden, zeigen verschiedene Möglichkeiten auf und erklären ihnen schließlich, wie sie das instand gesetzte Möbelstück am besten pflegen können.

Die Ausbildung dauert 3 Jahre und schließt mit der Prüfung vor der Handwerkskammer ab.

Zusätzliche Informationen zum Beruf gibt es beim BERUFENET.